Für die Angelmasters spielt es zwar keine Rolle, aber trotzdem möchte ich mal drauf aufmerksam machen, daß die aller meisten Karauschen in Wirklichkeit Giebel sind!
Echte Karauschen muß man leider inzwischen suchen wie die Nadel im Heuhaufen. Deswegen war sie 2010 auch Fisch des Jahres. Deswegen will ich hier mal ein bisschen Aufklärungsarbeit leisten:
Leider kennen nämlich nur die allerwenigsten Angler den Unterschied zwischen den beiden Arten. Keine Schande: Gibt man bei Wiki Karausche ein, ist gleich das erste Bild das eines Giebels…
Wie auf dem Foto klar erkennbar, ist die Rückenflosse konkav (nach innen gewölbt) und der erste Flossenstrahl verdickt. Bei der Karausche (3. Foto von oben) ist die Rückenflosse konvex (nach außen gewölbt) und der 1.Flossenstahl nicht verdickt.
Anhand dieser Merkmale sind die meisten Karauschen schnell als Giebel zu identifizieren. Wer dazu Lust hat, kann auch noch die Seitenlinien-Schuppen zählen:
Giebel 27-31, Karausche 32-35.
Beim ausgenommenen Fisch verrät ein schwarzes Bauchfell den Giebel.
Eines der wenigen, sofort äußerlich erkennbaren eindeutigen Merkmale einer echten Karausche ist der berühmte schwarze Punkt auf der Schwanzwurzel. Leider haben den aber , wenn überhaupt, nur Jungfische.
Auch in Rekordlisten entpuppen sich die allermeisten Karauschen schnell als Giebel. Die größten haben meisten sogar einen guten Schuss Karpfenblut…
Es sind also genaugenommen Hybriden!
Oft erkennbar an (rudimentären) Barteln.
Der Giebel ist die Urform des Goldfisches. Auch Giebel/Goldfisch-Hybriden sind gar nicht so selten. Bei den AM sind ja auch schon Schleierschwänze aufgetaucht…
Echte Karauschengewässer sind, für Liebhaber, richtige Geheimtipps! Was beim Giebel “nur” ein guter Fisch ist, ist bei der Karausche schon hochkapital!
Letztendlich zählt natürlich die Freude über den Fang. Egal ob Karausche, Giebel, oder Hybride.
Trotzdem würde ich mir wünschen, daß unseren Karauschen etwas mehr Aufmerksamkeit zu Teil wird: Solange jeder Giebel als Karausche bezeichnet wird, bemerkt nämlich keiner ihr schleichendes Verschwinden…
Grüße,
Stephan